Der bisherige Verlauf nocheinmal kurz wiederholt:
Sie werden mit dem Rettungswagen zu einem Anfang 60 jährigen Mann gerufen. Dieser beklagt seit ca. 2 Stunden Schmerzen im linken Arm und ein Druckgefühl auf der Brust. Er ist Blass und hat eine schwitzige Haut.
Der Patient wurde von ihnen heparinisiert und bekam ASS. Zur Analgesie hat er 8 mg MSI titrieret erhalten. Die Beschwerden sind nun deutlich zurückgegangen. Sie beobachten erneut einen Rhythmuswechsel.
Sie schreiben erneut ein 12-Kanal-EKG:


Der Patient ist spontan in einen Sinusrhythmus zurück konvertiert. Dieser ist erneut wie bei Teil 1 normfrequent mit einer HF: 60/min.
In den Ableitungen V2/3 ist eine biphasische T-Welle (up-down Morphologie) angedeutet. Diese ähneln dem Wellens-A-Pattern, welches im Rahmen eines akuten Myokardinfarkt bei spontaner Reperfusion auftritt. Die Reperfusion kann durch präklinischen Gabe von Antikoagulantien/Thrombozytenfunktionshemmern oder durch Auto-Lyse des Körpers hervorgerufen werden.

Beim Wellens-A-Pattern ist jedoch nur eine minimale ST-Streckenhebung < 1 mm per Definition gegeben. Es handelt sich also um eine weitere Entwicklung der ST-Hebung.
Die EKG-Serie zeigt, wie dynamisch ein Koronarverschluss sich präsentiert und wie wichtig es ist regelmäßig ein neues EKG zu schreiben.
Abschlussdiagnose:
anteriorer STEMI
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