Sie werden gemeinsam mit dem Notarzt zu einem 61 jährigen Mann gerufen. Dieser habe seit 30 min massive retrosternale Schmerzen die in die Magengegend ausstrahlen. Der Mann ist blass und kaltschweißig. Der Norarzt stellt die Diagnose Akutes Koronarsyndrom und weißt sie an 250 mg ASS, 5.000 i.E. Heparin und MSI vorzubereiten. Zusätzlich sollen sie dem Patienten direkt 2 Hub Nitro sublingual verabreichen. Sie drucken ein 12-Kanal-EKG, sowie zusätzlich die rechtsventrikulären Ableitungen V1-6R aus:
Herzfrequenz 73/min, QRS-Breite: 89ms
(V4-6r)
Wo liegt das Infarktarreal?
Welches Koronargefäß ist hier betroffen?
Wie reagieren sie auf die Anweisung des Notarztes?
Ansonsten nur Inferolateral mit Rechtsherzbeteiligung.
Normaler Sinus Rhythmus mit einer Frequenz von ca. 85bpm.
STE in II, III, aVF, v5-v6. Ergibt zusammen inferolaterale Ableitungen. Somit müssten RCA und RCx betroffen sein.
Mit den STD in v2-V3 würde ich noch die posterioren Ableitungen v7-v9 kleben, da es sich evtl. um reziproke STD handeln könnte?
Die rechtspräkordialen Ableitungen ergeben eine STE in V3-V6, was auf eine Rechtsherzbeteiligung schließen lässt. Also vermutl. (steinigt mich nicht) proximale RCA?
Daher würde ich den Doc darauf hinweisen, dass wir die Nitrogabe unterlassen sollten.
Wenn wir in den posterioren Ableitungen Hebungen finden sollten (0.5mm schon ausreichend meine ich), dann hätten wir einen Infero-posterolateralen Infarkt.