Sie werden mit NA zu einer Patientin gerufen mit dem Alarmstichwort Akutes Koronarsyndrom. Die Patientin sitzt auf dem Sofa und erzählt ihnen, dass sie seit heute morgen starke Nackenschmerzen habe. Diese würden eher linksseitig sein und ziehen bis in den kleinen Finger des linken Arm. Die Finger der linken Hand würden immer wieder leicht kribbeln.
Zusätzlich gibt sie ihnen die Information, dass sie ein bekanntes Aortenaneurysma hätte, welches jedoch noch vor einer Woche kontrolliert worden sei. Hier wäre alles in Ordnung gewesen.
Die Patientin macht einen fitten Eindruck auf sie. Die Vitalparameter sind alle unauffällig und der Blutdruck seitengleich bei 130/70 mmHg.
Die schreiben ein 12-Kanal-Ekg und sehen folgendes:
Auflösung:
Es fällt auf, dass es immer nach 2 Schlägen zu einer Pause kommt und der Rhyhmus danach wieder normal anfängt. Ursache hierfür könnte ein AV-Block Mobitz mit einer Wenckebach Periodik sein, jedoch sind die PQ-Intervalle konstant. Ein AV-Block Mobitz II mit einer 3:2 Überleitung würde ein solches Bild erzeugen, aber wenn wir die P-Wellen einmal durchzirkeln erkennen wir, dass die jeweils dritte P-Welle einfach fehlt.
Zusätzlich dazu, kommt es auch zum Ausfall des dazugehörigen QRS-Komplex. Ursache hierfür könnte auch ein Sinuatrialer Block mit einer 3:2 Überleitung sein. Bei genauerem hinsehen fällt jedoch eine Deformierung der T-Welle vor dem Ausfall auf. Ich habe euch diese mal lila markiert.
Bei diesen Deformierungen handelt es sich um atriale Extrasystolen. Sie stammen nicht aus dem Sinusknoten, da sie eine andere Morphologie der P-Welle aufweisen. Diese Extrasystolen resetten den Sinusknoten und führen zu einer Pause. In diesem Fall kommt es immer nach dem zweiten QRS-Komplex zu einer Vorhofextrasystole. Hierdurch entsteht das Bild von gruppierten Schlägen mit zwei Ausfällen.
Mehr zum Thema finet ihr auf dieser tollen Website:
https://www.fokus-ekg.de/inhalt-von-a-z/extrasystolen-ersatzrhythmen-und-akzellerierte-rhythmen/atriale-extrasytsolen/
Ein AKS sowie eine Verschlechteren des Aneurysmas wurden ausgeschlossen und bei der Patientin wurde ein HWS-Syndrom diagnostiziert. Über die genauen Ursachen für die EKG-Veränderungen ist leider nicht mehr bekannt.
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